Das war mal ein hartes Stück Arbeit: Rot-Weiß Oberhausen steht nach einem 5:3 (1:2)-Arbeitssieg gegen den VfL Viktoria Jüchen-Garzweiler im Niederrheinpokal-Achtelfinale. Zwischenzeitlich deutete sich eine Blamage gegen den Landesligisten an, doch am Ende kamen die Kleeblätter nochmal mit einem blauen Auge davon.
Zweimal gerieten die Gastgeber gegen den Underdog unglücklich in Rückstand. Erst als Cheftrainer Jörn Nowak zahlreiche Stammkräfte, die eigentlich geschont werden sollten, nach dem Seitenwechsel in die Partie warf, konnte RWO das vorzeitige Pokalaus noch abwenden. „Das darf uns nicht passieren“, erkannte der 37-Jährige. „Es gab viele Dinge, die nicht gepasst haben - keine Frage. Das werden wir intern aufarbeiten. Dennoch steht unter dem Strich das Weiterkommen.“
Die motivierten Gäste gingen nach nur sechs gespielten Minuten mit 1:0 durch Fatlum Ahmeti in Führung. Auch den Strafstoß zum 2:0 verwandelte der Angreifer (34.). "Wir sind durch einen Sonntagsschuss in Rückstand geraten und haben unsere eigenen Chancen nicht verwertet. Dazu der Elfmeter. Dann musst du erstmal zurückkommen. Das haben wir noch vor der Halbzeit geschafft“, resümierte Nowak. Sein Team verkürzte noch im ersten Durchgang durch Fabian Holthaus (40.).
Das Jüchener Eigentor zum 2:2-Ausgleich (52.) sollte nicht lange von Bedeutung sein: Ein Treffer der Marke „Tor des Monats“ von Pascal Moseler (60.) brachte die erneute Führung für den Außenseiter. Ein Schock für Oberhausen, wie Coach Nowak erzählte: „Das war ein erneuter Nackenschlag. Danach wurde es eklig. Wie meine Truppe jedoch mit Ruhe gewartet hat, bis sich die Räume ergaben und zum richtigen Zeitpunkt getroffen hat, macht mich stolz.“
Die Kleeblätter ließen sich nicht aus der Fassung bringen und drehten die Pokalschlacht per Doppelschlag binnen zwei Minuten zu ihren Gunsten. Moritz Stoppelkamp (73.) und Tobias Boche (74.) waren erfolgreich. Mit einem Geniestreich markierte Stoppelkamp schließlich noch den 5:3-Endstand (83.).
Zwar ist Rot-Weiß Oberhausen am Ende in die nächste Runde eingezogen, dennoch müssen die Ereignisse zwingend analysiert und aufgearbeitet werden: „Wir hatten eine schlechte Restverteidigung und eine schlechte Grundabsicherung. Wir wussten, dass Jüchen ein gutes Tempo hat und gute Umschaltmomente kreieren kann. Trotzdem haben wir es nicht gut verteidigt“, mahnte Trainer Nowak.
Doch welche positiven Rückschlüsse könnten vielleicht auch aus der Partie gezogen werden? Der Chefcoach fand auch lobende Worte - für den Spielverlauf sowie die Mentalität: „So komisch das klingt, aber hinten raus bin ich echt stolz auf meine Mannschaft. Sie hat die Suppe, die sie sich selbst eingebrockt hat, im Endeffekt auch wieder ausgelöffelt.“